So gelingt Ihr Campingurlaub an der deutschen Ostsee

Der Begriff Camping stammt von dem lateinischen Wort Campus (=Feld) ab und bezeichnet eine Form des Tourismus. Neben dem „normalen“ Camping gibt es auch das „wilde“ Camping. Gemeinsam haben beide, dass in Wohnwagen, Zelten, Wohnmobilen, ausgebauten Vans und Ähnlichem übernachtet wird. Während es sich der Standardcamper allerdings in der Regel auf ausgewiesenen Campingplätzen gemütlich macht, sucht sich der Wildcamper einen Platz abseits von Menschenansammlungen, abgelegen und mitten in der Natur. Da bietet sich z. B. der Ostseestrand an.

 

Ostsee Strand

 

Rechtslage kennen

Doch ist dieses Wildcamping in Deutschland überhaupt erlaubt? Da es sich bei Deutschland um einen föderalistischen Staat handelt und die Entscheidung auf Landesebene gefällt wird, ist diese Frage nicht ganz einfach zu beantworten. Generell ist das Wildcampen mit dem Zelt oder Wohnmobil an der deutschen Ostsee verboten. Zwar ist in den beiden, an die Ostsee grenzenden Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein das Übernachten in der Natur unter bestimmten Bedingungen erlaubt, jedoch kommt hier eine andere Vorschrift zum Tragen. Grundsätzlich gilt ein striktes Campingverbot in Naturschutzgebieten wie Nationalparks, Biosphärenreservaten oder Biotopen. Da die Gesetzeslage zum wilden Campen sehr unübersichtlich ist und Verstöße mit einem Bußgeld von 5o,oo bis 5ooo,oo Euro geahndet werden, sollte man sich vor seinem Urlaub diesbezüglich besser gut informieren. Sonst kann eine Übernachtung in den Dünen schnell ein teures Vergnügen werden. Je nachdem, wie Sie Ihren Stellplatz hinterlassen, kann sich das ursprüngliche Bußgeld auch noch erhöhen.

 

Verhaltensregeln im Umgang mit der Natur

Als Basis dienen hier das Bundesnaturschutzgesetz sowie die Anordnungen des betreffenden Ortes bezüglich des Wegegebots. Deswegen sollte man sich mit den Naturschutz und Waldgesetzen des jeweiligen Bundeslandes auseinandergesetzt haben. Allgemein ist selbstverständlich darauf zu achten, der Natur nicht zu schaden. Achten Sie darauf, keinen Müll zu hinterlassen und kein Abwasser zu entleeren. Ferner ist ein offenes Feuer meistens verboten.

 

Gute Vorbereitung für einen erholsamen Urlaub

Wer sichergehen will, nicht rechtswidrig zu übernachten, hat die Möglichkeit, über sogenannte „roadsurfer spots“ auf privaten Stellplätzen zu übernachten. Auch gibt es mittlerweile Apps, die Ihnen geeignete Stellplätze anzeigen. Zu empfehlen sind hier etwa „Stellplatz-Radar“ oder „Park4night“. Es bleibt jedoch zu beachten, dass auf diesen Plätzen lediglich eine Verweildauer von einer Nacht vorgesehen ist, danach müssen Sie sich eine neue Schlafstelle suchen.

 

Kraft tanken in der Natur

Falls es Ihnen auf Dauer zu stressig ist, jeden Tag woanders zu übernachten, bleibt Ihnen wohl oder übel nichts anderes übrig als sich einen Campingplatz zu suchen. Doch auch hier gibt es große Unterschiede. Wenn Sie nun bereits mit Grauen an überfüllte Campingplätze mit lärmenden Kindern und Dauerbeschallung durch Animateure denken, empfehle ich Ihnen, einen Naturcampingplatz in Erwägung zu ziehen. Hierbei handelt es sich nicht um einen klassischen Campingplatz, sondern eher um ein Areal auf dem man quasi mitten in der Natur ganz legal ein paar Nächte verbringen kann. Diese Naturlagerplätze werden zum Teil vom Land, zum Teil auch von Privatpersonen zur Verfügung gestellt. Im Gegensatz zu normalen Campingplätzen sind hier (wenn überhaupt) nur spartanische Sanitäranlagen zu finden. Sie befinden sich dort mitten in der Natur und treffen mit größerer Sicherheit auf ein Reh als auf einen Animateur. Sportanlagen, Einkaufstempel und WLAN suchen Sie hier vergeblich, doch was sie hier finden werden ist Ruhe und Erholung.